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Häutungsprobleme
Leider geht dieser Vorgang nicht immer problemlos vonstatten. Wenn die Schlange krank ist, zu trocken gehalten wurde oder Hautverletzungen hat, kann es zu Schwierigkeiten kommen: Das Tier häutet sich in Fetzen, d. h. an größeren Flächen löst sich die alte Haut nicht ab. Meistens sind hier Kopf (insbesondere Augenschilder), Kloake und Schwanzspitze betroffen.
Diese Häutungsreste müssen unverzüglich entfernt werden, da sie zu Durchblutungsstörungen führen können. Viele Jungtiere haben schon ihre Schwanzspitze verloren, weil durch mehrere unvollständige Häutungen die Blutzufuhr in dieser Region unterbrochen wurde und das Gewebe abgestorben ist.
Auch der Hemipenis, der teilweise mitgehäutet wird, kann betroffen sein.
Des weiteren besteht durch abgestorbene Hautreste eine erhöhte Gefahr von bakteriellen- und Pilzinfektionen an den betroffenen Schuppen.
Noch ein wichtiger Hinweis:
Verzichten Sie darauf, Ihre Abgottschlange zu füttern, wenn sie in der Häutung ist.
Die durch den Verdauungsprozess gebundenen Flüssigkeitsmengen fehlen der Schlange und können zu katastrophalen Ergebnissen bei der Häutung führen.
Maßnahmen bei schlechter Häutung
Zunächst einmal sind die Haltungsbedingungen zu überprüfen. Boa constrictor benötigt eine Luftfeuchtigkeit von etwa siebzig Prozent. Liegen die Werte dauernd darunter, treten Häutungsprobleme und sogar Exsikkosen (Austrockung) auf.
Das bewährteste Mittel, unserer Boa aus der Misere zu helfen, ist neben Änderung der Haltungsbedingungen ein ausgedehntes Bad in handwarmen Wasser.
Zu diesem Zweck kommt die Schlange für mehrere Stunden in ein Wasserbecken, das mit einem Gitterrahmen abgedeckt wird.
Bei Jungtieren ist jedoch Vorsicht geboten, denn bei ihnen besteht die Gefahr, dass sie sich durch das Zwangsbad zu sehr aufregen und ertrinken.
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Meistens lösen sich im Wasser die alten Hautfetzen von selbst oder können nachher mit einer Pinzette abgezogen werden.
Größte Vorsicht ist bei den Augenschildern geboten. In diesem Bereich sollten Sie nur zur Pinzette greifen, wenn Sie es sich wirklich zutrauen. Ansonsten ist der Gang zu einem erfahrenen Schlangenhalter oder Tierarzt angesagt.
Oft ist es schwer zu beurteilen, ob noch Häutungsreste über den Augenschilder sind.
Hier gilt der Grundsatz: Im Zweifelsfalle die nächste Häutung abwarten!
Es ist wiederholt vorgekommen, dass Abgottschlangen ein Auge verloren haben, weil ihnen ihr übereifriger Halter ein gesundes Augenschild mit der Pinzette abgezogen hat!
Bei stark ausgetrockneten Tieren sollten schon bei Beginn der Häutungsphase tägliche subkutane Injektionen mit Kochsalzlösung erfolgen.
Hierbei kann eine Flüssigkeitsmenge verabreicht werden, die bis zu vier Prozent des Körpergewichtes der Schlange entspricht. Dies ist natürlich die oberste Grenze, im Normalfall wird ein Prozent (also bei einer hundert Gramm schweren Boa 1 ml) vollauf genügen.
In der Regel ist für diese Maßnahme der Tierarzt zuständig. Sie sollten es nur selbst machen, wenn Sie über genügend Erfahrung darin verfügen.
Viele Schlangenhalter besprühen ihre Pfleglinge in der Häutungsphase mit warmen Wasser. Wir mussten die Erfahrung machen, dass sich einige Tiere dabei trotz einer Lufttemperatur von knapp 30 Grad Celsius im Terrarium erkältet haben.
Besser ist es also, die Pflanzen oder den Bodengrund anzusprühen, um so die Luftfeuchtigkeit allgemein zu erhöhen.